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28/11: Nix los

Irgendwie ist momentan nicht so wirklich was los.
Keiner stresst mich, keiner lässt mich was schreiben.

Langweilig, haben wir schon Frühling? Ich wollt eigentlich zum Dezember über den Schnee lästern, statt dessen turteln hier Tauben vor meinem Fenster. Irgendwas stimmt hier nicht...

Selbst meine Peiniger haben nach Ablauf der Frist noch nichts von sich hören lassen, auf der Arbeit kämpf ich gegen dieselben Windmühlen wie immer, und nichts außergewöhnliches Passiert. Ich fürchte, da läd' sich irgendwas auf, das dann mit einem Knall durch die Ruhe schneidet.

Ich bin drauf vorbereitet.

24/11: Wie jetzt? das kenn' ich anders...

Geht es nur mir so? oder ist die ganze Menschheit irgendwie schräg? Ich mein, okay, manche werden Priester, manche sogar Katholisch. Manche werden Ausgepeitscht, und bezahlen auch noch Geld dafür, und kommen nächste Woche wieder. Manche vögeln bis sie nicht mehr können, gehen nach Hause, und vögeln da weiter. Wiederum andere legen sich mit jedem an, und wundern sich, das sie, Stoned und Besoffen, unterliegen. Manche regen sich über alles, was nicht so läuft, wie sie wollen, endlos auf, andere akzeptieren das, und versuchen das beste draus zu machen.

Heute in der U-Bahn zum Beispiel. Da sitzt einer neben zwei Kollegen ("Digger") und baut eine Tüte (ugspr. einen Joint, eine Haschzigarette, auch Graslunte genannt), und zeigt stolz, das sie wie eine holländische Kaffeezigarette aussieht. Draußen laufen die Disko-Kinder, und jedesmal wenn die etwas Grölen, geht der Architekt fasst durch die Scheibe vor Aggression. Und ich dachte immer, Kiffer wären ruhig, und würden sich kaum zum Aufregen aufrappeln. Und im Verlauf dieser Fahrt enttarnen sich diese netten Jungs auch noch als Ausländerfeinde. Ich persönlich fand die Deutschlandfahne mit dem Halbmond im roten Bereich die Beste zur WM, aber damit gingen unsere Meynungen wohl auseinander.

Später in der S-Bahn sitzen dann in einer Reihe einige Jugendliche rum, die sich wohl uneins waren, ob das Fenster nun geschlossen oder offen besser aussah. Die Schließen-Partei spielte auf das Volumen des Präsidenten der Öffnen-Partei an, wobei natürlich die Emotionen hochkochten. Auch die Lautstärke beider Redner trieb sich gegenseitig in die Höhe. Ein Schlichter einer dritten Partei, die sich bisher unmerklich hinter einer Zeitung verbarg, des selben Geschlechts wie unserer aktuellen Kanzlerin, betonte dann: "Mäßigt euren Ton, ihr seid nicht die einzigen hier in der Bahn!" Ich erwartete die Gemüter überzukochen, und umzuschlagen auf die Grünen, zu denen die Dame augenscheinlich Klischee-technisch zu gehören schien, jedoch tat sich eine unverständlichere Reaktion auf. Die Lautstärke sank auf normales maß, die Aggression und meine Weltanschauung schwankte...

Sollte es doch möglich sein, das sich Menschen freundlich gegenüberstanden? Das nicht nur Gewalt den Herrschenden bestimmte? Konnte man selbst mit starrköpfigen Vollidioten ein anständiges Gespräch führen? Hatten die Hippies recht? Friede, Freude, Eierkuchen und Hotdogs? Würde ein Glatzköpfiger Nazi eine türkische Frau heiraten, und (wie in Deutschland üblich) den Gehaltsscheck direkt nach Empfang seiner Frau überreichen? Wird die Mehrwertsteuer doch nicht auf 19% erhöht? Bekommt George W. Bush den Friedensnobelpreis? Wird der Liter Benzin irgendwann weniger als 3 Mark kosten?

Nö, wohl nicht. den die Disko-Kinder am der anderen Ende des Waggons waren dieselben wie immer, auch viel zu Laut, und die Dame von den Grünen inzwischen Ausgestiegen. Ich war also allein unter Maxx-Gängern, und stieg in Blankenese aus. Die Busfahrt konnte ich übrigens genießen, den die Fahrt ging nur bis kurz vor meiner Heimatstadt, und kein nerviger Disko-gänger störte meine Fahrt.

18/11: Disko-Kinder

Da ergebe ich mich heute doch mal der Heimkehrlust, nachdem ich eine Stunde länger als mein Feierabend war, in der Arbeitsstelle geblieben bin, und legte um 21:00 Uhr den Heimgang ein. Die U-Bahn hieß mich freudig Willkommen, gab mir einen guten Rat: "Zurückbleiben bitte", doch ich wollte nicht hören. Mutwillig ließ ich mich fortfahren, ich hörte mein Bett schon rufen, und ich wunderte mich noch, das es keinen Sitzplatz mehr gab. Mein Individualabstand gestattete es mir nicht, mich neben oder gegenüber jemandem hinzusetzen. Also blieb ich stehen, und schrieb etwas vor mich hin.

In der Station "Kellinghusenstraße" stieg ich erstmals um. Die andere U-Bahn war recht voll, und dann stieg auch noch aus der alten Bahn alles in diese um, mir Hinterher. Dabei hatte ich nicht mal mit Axe geduscht (oder mich eingesprüht) und wurde trotzdem von Frauen verfolgt. Interesse hatte auch keine. Alle waren in ihren kleinen Gruppen am reden, über dies und das und drängten sich aneinander. An allen Stationen stiegen immer mehr Leute ein. Spontan fühlte ich mich wie in einer Orgie der Anti-Nudisten. Eng an eng, und noch jemand will Teilnehmen. Schade nur, das ich hier raus muss: Sternschanze. Schnell raus, aber kein Bitte und Danke. Klaustrophobisch und in Panik, nie wieder raus zu kommen, greife ich zum bekannten Spruch: "Lassen sie mich Arzt, ich bin durch." Wie immer wirkt der Spruch, ich bekomme den Platz um aus zu steigen, und dreh mich um, um die Gesichtsausdrücke derer zu sehen, denen klar wird, was ich grade gesagt habe. Herrlich. War heute ein St. Pauli spiel?

Nachdem ich draußen war, bin ich, im Gegensatz zu eben genannten Verein, aufgestiegen zur S-Bahn. (Eine Treppe hinauf, durch einen Gang, und noch eine Treppe genommen.) Der Bahnsteig war auch voll, und ich in bösen Vorahnungen. Würde es wieder voll werden? An meinem Ziel ist das Maxx in der nähe, und einige wollen dort wirklich noch hin. Aber es ist ja noch ein längerer Weg bis Blankenese, wo ich wieder umsteigen will. Es wird auch leerer, ich danke den Heimwegen der anderen, dennoch steigen Blankenese einige Jugendliche aus. Ich bin zwar mit 27 Jahren noch nicht alt, aber dennoch fühle ich mich mit den anderen um mich so. Doch spätestens an der Bushaltestelle, mein letztes Transportmittel, will ich nicht mehr. Dort stehen einige rum, haben Flaschen in der Hand, mit selbst gemischten Alkopops. Der Bus will mich ärgern, und fährt nur bis kurz vor Wedel. Trotzdem steigen Sie ein. Ich nicht - Fehler. Der nächste Bus wird viel voller.

Ich steh also an der Haltestelle. Der Bus, der mich nicht ans Ziel bringt, ist weg, und ich warte auf den nächsten. Da tauchen zwei Mädels auf, und ich gestehe ihnen zu, über 18 oder nah dran zu sein. Zu den Damen gesellt sich der Bekehrer zu ihnen. Kurze Zeit, und etwa drei Glaubensbekenntnisse später, kommen 5 Damen vorbei, und ich durfte diese schon Gesetzlich nicht angraben. Schön, wenn man so einen Zettel hat, auf dem der Aufpasser vermerkt ist. Ob der gerade in Kiel ist, oder auf Hawaii ist egal, er passt auf die Dame auf. Bevor der Bus da ist, kommen aber noch mehr, und als ich schon drin bin, kommt noch ein Rudel. Ich ergatter einen Stehplatz, und kann die Bekloppten beobachten. Es wird gesoffen, gelacht, jedes Realtone-Handy spielt Musik, und in den hintersten Reihen wird geraucht. Einige sind schon so voll, das sie kaum noch geradeaus gucken können, und es ist nicht mal 23:00 Uhr. Es ist wohl, es stinkt nach Schnaps, rauch hängt in der Luft, ich bin in einer Fahrbaren Kneipe. Nur bin ich als Fahrer auserkoren und darf nix trinken...

Eigentlich dürfte ich mich nicht so richtig drüber beschweren, schließlich war ich selbst mit 15 Jahren schon auf einigen Großveranstaltungen des Tunnels (Time Tunnel 1+2, Explorer 1). Allerdings habe ich mich erst später besoffen, und dann auch nur in kleinen Gesellschaften, wo ich auch schlafen konnte. Aber im Bus habe ich noch nie geraucht.

14/11: Lies mir deine Mail, und ich sag dir...

Lies mir eine Mail vor, und ich sag' dir, wie du drauf bist.
Es gibt Mails und Briefe, die werden so unterschiedlich gelesen, wie Sie gemeint sein können. Ich hoffe, das ich mir hier ein sehr adäquates Beispiel ausdichten kann:


Sehr geehrter Herr Soundso,

danke für Ihren Versuch mir zu helfen.
Leider ist das Ergebnis nicht so, wie ich erwartet hatte. Ich hoffe, Sie können noch etwas tun, das mir hilft. Bitte helfen Sie mir.

Ihre Mitarbeiter waren zwar sehr engagiert, doch leider waren diese auch nicht in der Lage, mir aus der misslichen Lage herauszuhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Einanderer


Empfinden Sie, werter Leser, das als Höhnisch, gar Sarkastisch? Glauben Sie, das der Mensch sie verunglimpft? Das in Ihrer Firma keiner auffindbar ist, der eine Ahnung von der Materie hat? Das der Autor der Mail einen Hass auf Sie, Ihre Eltern, und auch die Großeltern hat?

Ich habe diese Zeilen als verzweifelter Geschrieben, der Sie freundlich gebeten hat, das letzte aus sich herauszuholen, ohne zu kriechen. Im Zweifelsfall würde ich auch Geld bieten, damit Sie mir helfen. Möchten Sie vielleicht meinen Bekannten helfen, wenn diese Probleme mit dem Computer haben?

13/11: Warum der Name?

Das wurde ich schon mal gefragt, das werde ich bestimmt noch öfter gefragt...

Die echte Antwort bei diesem Blog ist der folgende:
"Seid Nuklear" ist ein Anagram meines Namens "Daniel Kruse"
(ein Anagram ist die Durchmischung eines Wortes zu einem anderen sinnvollen Wort)
Glaubt mir keiner? Hier ist der Beweis.
Nicht zu verwechseln mit Palindrome, Worte die man auch Rückwärts lesen kann, wie "Rentner" oder "Reliefpfeiler" oder, wenn man will, "Gnudung."

Die echte Antwort bei meiner Seite ist der folgende:
Im Spiel "WarCraft II" gibt es einen Doppelköpfigen Oger (oder sowas) der beim Anklicken immer sagte: "Bin bereit Meister" - "Aber ich nicht." Tja, ein Doppelkopf mit unterschiedlicher Meynung. (Schreib ich absichtlich mit "y")
Leider hab ich den nicht richtig Verstanden, so das ich immer "bin Breitmeister" gehört habe. Daher der Name, den sich sonst keiner gesichert hat. (Zumindest vor meiner Wenigkeit.)

Bei meinem Mailtauscher erkläre ich das auch auf der Seite: Wrestling Event "Royal Rumble", einmal im Jahr.
Das Konzept (bei beidem) ist der folgende: Im Ringkampf gewinnt derjenige, der zuletzt aus dem Ring fällt, und mit beiden Beinen den Boden berührt. Im Mailtauscher ist es derjenige, der vor dem Ende der Bestätigungszeit zuletzt die Mail bestätigt. Doofe Idee, aber meine. =)

Mal sehen, vielleicht fällt mir ja was anderes ein, was ich noch Auflisten könnte.
Wiedersehen,
der Erklärbär.

08/11: Rechts oder Links lang?

Mal vorgestellt, sie gängen einen Pfad entlang, meinetwegen auch im Wald. Sie wissen nichts um Ihre Umgebung, außer das es Bäume gibt. Den Pfad verlassen ist nicht ratsam, da ein Schild Sie langst vor unscheinbaren Sümpfen warnte. Also weiter den Pfad entlang, und auf ein Ziel hoffend. Umkehren ist nicht drin, da Sie schon länger in eine Richtung gehen, und daher wissen, wie lang es dauert, etwas neues zu erblicken. und dann, kaum mit Vorwarnungen gesegnet, kommt Ihnen ausgerechnet eine Abzweigung entgegen, und die Wahl lautet: rechts oder links, links oder rechts? Keinen Hinweis, beide Wege sehen gleich ausgetreten und benutzt aus. Identisch von Bäumen umschlungen, genau wie hinter Ihnen, wo Sie herkamen. Also: Links oder Rechts?

Nun vergessen Sie schon die Politik. Ist ja nicht so, als würde der geistige (Un-)Zustand über die Richtung entscheiden, die Sie laufen würden. (außer um Sie herum sind viele Plakate.) Und keine Angst, es lauern keine Zwerge auf Ihre Unschuld, mit oder ohne Apfel. Wie Sie sich, werter Leser, auch entschieden haben, ich weiß nicht, was es Ihnen bringt, oder was Ihnen abhanden kommt. Auch kann ich keine Aussage über Sie dadurch treffen, den ehrlich gesagt, würde mich eine empirische Umfrage diesbezüglich mal Interessieren. Eine andere Frage kann ich aber beantworten.

Bleiben wir doch noch im Wald, Ihre Entscheidung ist unumkehrbar, da Sie erneut mindestens eine Stunde ohne Abwechslung durch Umschalten gegangen sind. Sie merken, das die Bäume am ende des Sichtfeldes weniger werden. Ihr Gang beschleunigt sich, und es ist ein Ende erkenntlich. An diesem Angekommen bremsen Sie abrupt ab. Es ist nicht steil, aber es geht bergab. Vor Ihnen ist ein Tal. Welchen Punkt suchen Ihre Augen als erstes? Den Horizont, an dem Sie schon wieder ein Rudel Bäume erblicken, das sich zu einer Waldgang geformt hat? Oder bleiben Sie an dem Tal hängen, in dem zwar auch nur Bäume sich auffällig rum treiben? Das ist doch mal eine Frage...

Sehen Sie in solchen Situationen eher in die nähe, das Tal, dann sind Sie im Leben wahrscheinlich ein Bewohner. Kleines oder großes Haus mit Garten, fest eingelebt. Bleiben Ihre Augen unfreiwillig (vom Verstand her) am Horizont hängen, da wo es weiter geht, haben Sie wahrscheinlich eine Wohnung, und haben im Hinterkopf, wo Sie als nächstes hinziehen möchten. Beides ist okay, beides ist Gut. Ich werde hier niemanden schlecht machen. Es ist halt so. Da ist es genauso wie mit dem Abbiegen, Rechts oder Links, gleiches Ergebnis. Man kommt irgendwo an.

Aber wenigstens kann ich drüber nachdenken.
Ach so, Sie interessiert, wie ich bin? Ich hoffe, das ich rechts eine neue Wohnung finde.
Wie ich auf die Frage gekommen bin? Meine Figuren biegen in meinem Kopf (und den Geschichten) meist rechts ab, und die andere Frage stellte sich mir beim Lesen von Stephen Kings "Wolfsmond", fünfter Teil des dunklen Turms.

03/11: Monologie der Gesellschaft

Des morgens, kalt aber schön, stieg ich wie so oft in den Bus zur Arbeit ein. Gute Laune hatte mich heute Eiskalt erwischt, was zum teil am Freitag, zum anderen daran lag, das ich erst um 11:30 Uhr meinen Auftritt hatte. Nach kurzer Zeit kam dann meine Begegnung mit dem Bus, in den ich eindrang, und es mir bequem machte. Meine neu eröffnete "Lange-weile-vertreibe-Maschine" in Form eines gebundenen Buches machte sich startklar, als mich plötzlich eine Dame neben mir ansprach. Ich, nicht abgeneigter, stellte mich auf eine Antwort ein, als sich mir plötzlich aufging, das Sie mit Ihrer Hand sprach, statt mit meiner.

So gestaltete sich neben mir ein halbes Gespräch, in dem ich nicht mitwirken sollte, und durfte. So hörte ich nun einen halben Dialog, was mathematisch durchaus zum Monolog werden könnte, wäre die Unbekannte nicht in Form einer fiktiven Antwort der Gegenstelle gewesen. Dadurch ließ sich diese Gleichung weder auf ein Gespräch zwischen zwei Personen auflösen, noch auf ein Selbstgespräch zu reduzieren, und ich war zu einem Halbwissen reduziert worden. Nun las ich also, mit einem halben Gespräch am Ohr, und konnte nicht von ihrer Stimme weg.

Doch auch diese Fahrt endete irgendwann an einer Haltestelle, an der ich mich vom Buch und dem Halbhören trennen musste, und mein Weg zu den Reisewürmern führte, die sich durch die Stadt schlängelten. Auf dem Weg zur Bahn sprachen wiederum einige mit Ihren Handschuhen, ich hatte die niedrigen Temperaturen erwähnt, wobei sich mir der Verdacht offenbarte, das ich meine rechte Hand mal fragen sollte, wie ich gewesen war.

Meine Spontangewöhnung an diese Hand-Sprech-Mentalität baute sich in der Bahn fest, während ich die Fortsetzung in der Bahn erlebte. An Haltestelle 1 von vielen, stieg dann jemand ein, dessen Geschwür am Ohr einen eigenen Anzug trug. Seine Arme fanden den Weg am Ende in seine Taschen, und er sprach mit sich selbst. Erklärte sich einen Arbeitsgang, den er wohl später durchführte, stand an seiner vorübergehenden Endposition neben mir, und brach mitten im Satz ab. Mein Blick musterte Ihn, und erkannte, das er was hörte. Spontan bildete sich ein Bild von Edward Norton im Dialog mit Brad Pitt, den nur er sehen konnte, auf dem Weg zum Fight Club. Er antwortete der Stimme in seinem Kopf, fasste nach dem Geschwür, wohl um den kleinen Mann zu ärgern, der es sich in seinem Kopf gemütlich gemacht hatte. Er sagte irgendwas, bat um eine kleine Auszeit, griff in seine Tasche, und hohlte einen kleinen kasten heraus, in den er dann hinein sprach. Mich durchfuhr die Erkenntnis. Der Anzug am Ohr war wohl ein Headset, mit dem er den halben Dialog in seine Hand transportierte.

Geschädigt von diesem Ereignis traf ich noch das Ziel, an dem mich meine Kaffeedosis erwartete, und an dem das Opfer zum Täter der Verwirrung wurde. Mein transportables Telefon, auch Handlich genannt, spielte die Melodie des unbekannten Anrufers, und trieb mich dazu, mit meiner eigenen Hand einen Dialog aufzunehmen. Da wurde es mir klar. Das war das Jahr-2000-Problem. Nicht die damalige Angst vor dem Jahr 19100, das den geplanten gigantischen Stromausfall durchsetzen sollte, weil sich ein Computer bei der Rechnung 1999+1 versah. Und dann wurde mir am Telefon auch noch was verkauft... Wie dämlich bin ich eigentlich, das mir meine Hand Geld verkauft... Scheiß Numismatik... aber der Kaffee war gut.