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21/01: Das Spiel zum Mord

Seit neuestem scheint es ja so zu sein, das jeder Mord, der irgendwo Aufmerksamkeit erregt, einem Computerspiel zugrunde gelegt wird. Anscheinend ist die erste Frage an die Polizei nicht mehr: "Gibt es Hinweise auf den Täter?", "Wie wird gefahndet?" oder "Wie geht es den Hinterbliebenen?" sondern "Welches Spiel war Vorlage für den Mord?"

Ich hab mich ja daran gewöhnt, das die BILD ständig an Counter-Strike denkt, wenn jemand Amok läuft. (Wo kann man das bloß kaufen?) Aber das diese Frage vor allem anderen Gestellt wird, ist doch etwas verwirrend. Vor allem, das bei dieser Tat, wo ein Mädchen erst in ein Auto entführt wird, dann die Eltern erstochen werden, und die Täter mit der Geisel flüchten, das Spiel "Final Fantasy XII" vorbild der Tat gewesen sein soll, halte ich für nicht vertretbar. Außer das Gameplay hat sich seit FF7 rapide geändert. Damals kämpfte man zwischen den Rätseln gegen irgendwelche Monster, die einem auf dem Weg überfielen. Oder ist das gar eine neue Werbeform?

Nein, das sind ja die "bösen Killerspiele" die Verboten werden sollen, oder der Jugend vorenthalten werden sollen, dafür soll es ja jetzt eine Europaweite Kontrollstelle eingerichtet werden. Wobei die USK in Deutschland noch die härtesten Kriterien hat, was man den Politikern auch mal mitteilen sollte. Nicht umsonst basteln Spielehersteller für Deutschland andere Versionen Ihrer Spiele.

Ich bin mal gespannt, wann die folgenden Spiele beworben beschuldigt werden:
"Soldier of Fortune"
"Painkiller"
"Serious Sam"
"Unreal Tournament" + Jahreszahl

Aber ich bin auch gegen Brutale Spiele, wo Klempner armen Schildkröten auf den Kopf springen. Schande.

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