Im Gegensatz zu der üblichen Auffassung (soweit ich weiß), gibt es drei Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen.
Diese Varianten sucht man sich daran aus, was man bewirken will.
1. Aus der dritten Person
Ein Erzähler beschreibt, was andere tun, erleben und denken. Beispiel:
Der junge Mann ging zum Tresen, und bestellte sich ein Bier bei der netten Bedienung.
2. Aus der ersten Person
Der Erzähler ist aktiv, und beschreibt, was er tut, erlebt und denkt, Beispiel:
Ich ging an den Tresen, und bestellte mir bei der netten Bedienung ein Bier.
3. Als Vortrag
Der Erzähler beschreibt dir, was getan, erlebt und gedacht wird. Beispiel:
Weil sie durst haben, gehen sie an den Tresen, und bestellen sich bei der netten Bedienung ein Bier.
Die dritte Person bietet gegenüber den anderen Varianten die Möglichkeit, den Darsteller zu wechseln. Dabei wird es niemanden stören, wenn der Autor erst die Gedanken eines Mannes wiedergibt, und auf der nächsten Seite zu einer Frau wechselt, die anderer Ansicht ist.
In der ersten Person kann der Autor nur durch mutmaßungen die Gedanken anderer Mitteilen, oder durch Dialoge. Aber die Ich-Person ist dabei immer dieselbe.
Der Vortrag hingegen stellt kaum direkt dar, was der vortragende Denkt, sondern das, was er vermitteln möchte. Er spricht zu dem Lesen, statt über sich, oder über andere. Theoretisch ist es auch möglich, den Vortragenden zu wechseln, was eher der dritten Person vorbehalten ist.
Vorträge eignen sich eher dazu, wissenschaftliche Dinge zu erörtern, oder verhalten zu beschreiben. Das letztere gilt ebenfalls für die dritte Person, soweit es um die Erklärung von Verhalten geht. In der ersten Person ist dieses nicht ohne weiteres möglich.
Das schlimmste, was einem Autor passieren kann, ist der Wechsel innerhalb einer Geschichte. Es fängt beispielsweise als Ich-Erzählung an, doch dann merkt der/die Autor/in, das es doch besser die dritte Person zu nutzen, und muss alles bisher neu schreiben. Abändern hilft nichts, das nervt nur.
Und es soll ja Spass bringen, das Buch zu schreiben.
P.S. In einem Blog sollte man niemals die dritte Person verwenden.
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O Wunder!
Wieviel feine Geschöpfe gibt es hier!
Wie schön ist das menschliche Geschlecht!
O schöne neue Welt, die solche Leute hat!
20/03: Erzählarten in Büchern
Im Gegensatz zu der üblichen Auffassung (soweit ich weiß), gibt es drei Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen.Diese Varianten sucht man sich daran aus, was man bewirken will.
1. Aus der dritten Person
Ein Erzähler beschreibt, was andere tun, erleben und denken. Beispiel:
Der junge Mann ging zum Tresen, und bestellte sich ein Bier bei der netten Bedienung.
2. Aus der ersten Person
Der Erzähler ist aktiv, und beschreibt, was er tut, erlebt und denkt, Beispiel:
Ich ging an den Tresen, und bestellte mir bei der netten Bedienung ein Bier.
3. Als Vortrag
Der Erzähler beschreibt dir, was getan, erlebt und gedacht wird. Beispiel:
Weil sie durst haben, gehen sie an den Tresen, und bestellen sich bei der netten Bedienung ein Bier.
Die dritte Person bietet gegenüber den anderen Varianten die Möglichkeit, den Darsteller zu wechseln. Dabei wird es niemanden stören, wenn der Autor erst die Gedanken eines Mannes wiedergibt, und auf der nächsten Seite zu einer Frau wechselt, die anderer Ansicht ist.
In der ersten Person kann der Autor nur durch mutmaßungen die Gedanken anderer Mitteilen, oder durch Dialoge. Aber die Ich-Person ist dabei immer dieselbe.
Der Vortrag hingegen stellt kaum direkt dar, was der vortragende Denkt, sondern das, was er vermitteln möchte. Er spricht zu dem Lesen, statt über sich, oder über andere. Theoretisch ist es auch möglich, den Vortragenden zu wechseln, was eher der dritten Person vorbehalten ist.
Vorträge eignen sich eher dazu, wissenschaftliche Dinge zu erörtern, oder verhalten zu beschreiben. Das letztere gilt ebenfalls für die dritte Person, soweit es um die Erklärung von Verhalten geht. In der ersten Person ist dieses nicht ohne weiteres möglich.
Das schlimmste, was einem Autor passieren kann, ist der Wechsel innerhalb einer Geschichte. Es fängt beispielsweise als Ich-Erzählung an, doch dann merkt der/die Autor/in, das es doch besser die dritte Person zu nutzen, und muss alles bisher neu schreiben. Abändern hilft nichts, das nervt nur.
Und es soll ja Spass bringen, das Buch zu schreiben.
P.S. In einem Blog sollte man niemals die dritte Person verwenden.