Weblog

01/02: Status

Habe nun, ach! PHP,
Javascript und HTML,
Und leider auch CSS
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Entwickler, heiße Senior gar
Und ziehe schon an die sechszehn Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Kollegen an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wirken können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die DAUs,
User, Manager, Schreiber und Designer;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

16/11: Die Phasen des Schreibens

Während des Schreibens treten 7 Phasen auf, bevor das Buch fertig ist.

Phase 1:
Die Idee finden (hatte ich zuvor schon beschrieben), die entweder als Anfangstext kommt, oder als Erzählkonzept erdacht wird.
Also entweder taucht ein Stück des Textes in meinen Kopf auf, oder ich notiere mir, was alles in der Geschichte passieren soll.

Phase 2:
Den kompletten Text schreiben. Hierbei wird die eigentliche Geschichte von vorne bis hinten erzählt, wie sie eigentlich stattfinden sollte.
Auch wenn dabei Kleinigkeiten fehlen, von denen man erst später entdeckt, das sie fehlen.

Phase 3:
Erweitern der Gedanken und Empfindungen der Darsteller. Hinzufügen von Details in der Umgebung, manchmal auch Erinnerungen, die dafür Sorgen, das die Figur so reagiert, wie sie es tut. Oder ihre Ansicht eines Anderen vertieft.

Phase 4:
Überlesen, ob alles zusammen passt, und die Charaktere nicht grob von sich abweichen, oder Dinge wissen, die sie nicht wissen können (der Leser aber schon weiß)

Phase 5:
Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung, und solche Dinge wie "was er tun wurde" statt "was er tun würde".

Phase 6:
Alles in die Buchform bringen inkl. Vorworte und Nachworte, Prolog / Epilog, Widmung. Überschriftenarten festlegen, und das Inhaltsverzeichnis erstellen.

Finale: Ab in die Stores.

Dabei ist es übrigens so, das sich die Phasen überschneiden, beispielsweise 2 und 3, weil man ja doch immer wieder 4 macht, und 5, wenn etwas aufällt. Gelegentlich macht man auch 5, wenn man eigentlich 3 macht, aber das macht man ja eh dauernd.
Phase 1 und 6 stehen aber genauso alleine da, wie das Finale, und dann ist es bei Amazon, oder bei Google Play Books

01/09: Und wieder der alte Schrott...

Ich hatte ja eigentlich meinen Nebenjob gecancelt, und wollte nur noch in der Arbeit programmieren. Nach Feierabend dann entspannen, und einfach nur Mensch sein. Auf der Ukulele spielen, am anderen Rechner spielen, meine privaten Projekte voranbringen, Lesen und selber schreiben.

Aber nein, ich habe diesen Luxus ja nicht. Statt dessen muss ich eine Firma retten, in der ich mal was programmiert habe. Meine Motivation dazu liegt in Hawaii am Strand, und spielt da Ukulele. Ich empfinde kein "Yeah, ich hab was erschaffen." Auch kein "Fertig, was kommt nun." Nur ein mattes "wann ist das endlich vorbei?" oder "Warum kommt da jetzt wieder was, verdammt."
Meine Hoffnung, das es jemand anderes macht, ist auch dahin, da der Ersatzmann den Ausgang genommen hat, der mit der Aufschrift "Ich hänge meine Selbstständigkeit an den Nagel."
Also kommt es wieder auf mich an, und ich habe absolut keinen Bock auf den Scheiß.
Ich habe extra den Ausweg genommen, das einfach abzubrechen, mit einer Prise "Arschloch" darauf, aber nein, der kommt wieder auf mich zurück.
Verdammte Scheiße, ich werde den Dreck echt nicht los.
Und dann soll ich auch noch entspannt zur Arbeit gehen, und mich da konzentrieren.
VERDAMMT, ICH WILL DAS NICHT!
VERSTEHT DAS DENN KEINER?

"Ja, das ist nur was kleines..."
Das ganze System Mandantenfähig zu machen, ist keine Kleinigkeit! Ich lege das Fundament einer Villa neu! Und kachel auch noch den Pool neu.
Wie Götz von Berlichingen so schön sagte: Er möge mich im Arsche lecken!

22/06: Instrumente

Jeder Mensch sollte ein Musikinstrument spielen können. Dabei ist es nicht wichtig, das er es gut beherrscht, sondern das er einen Ausgleich zu seiner Arbeit hat. Sei es eine Gitarre, ein Keyboard oder eine Flöte. Neben wir mal Einstein als Beispiel. Dieser wurde von seinen Eltern ermuntert, auf einer Geige Musik zu erzeugen. Es half ihm bei schwierigen Aufgaben, nebenbei darauf zu spielen. Ich habe hier ein paar Ukulelen, die ich gerne mal spiele - wobei ich eher spiele als spiele. Schön übrigens, das die Bezeichnung für ausprobieren dieselbe ist, wie für ganze Lieder erzeugen.

Vielleicht werde ich ja mal gut auf einem der Instrumente, die ich hier habe. Manchmal greife ich auch gerne zu einer Mundharmonika, oder einem der Percussioninstrumente, die ich habe. Das Cajon allerdings benutze ich hier nicht, wer will schon einen Nachbarn haben, der Schlagzeug in der Wohnung spielt. Dann doch lieber das Kazoo.

Wie gesagt, jeder sollte ein Instrument haben, das er gerne zur Ablenkung spielt. Egal, ob er gut spielt oder nicht. Wenn er meint, das er Gut ist, und einige Lieder drauf hat, könnte man ja in der Strasse Musik machen, und nebenbei was verdienen. Ich bin noch weit davon entfernt.

06/06: Es gibt Menschen...

Es gibt Menschen, die ich sofort mag.
Es gibt Menschen, die ich sofort hinfort wünsche.

Es gibt Menschen, bei denen merke ich erst später, das ich sie mehr mag, als zuerst gedacht.
Es gibt Menschen, bei denen merke ich erst später, das ich sie nicht so sehr mag, wie zuerst gedacht.

Es gibt Menschen, die gefallen mir erst mehr, und dann nimmt das wieder ab.
Es gibt Menschen, die gefallen mir erst wenig, und dann nimmt das wieder zu.

Es gibt Menschen, die sind mir erst egal, und werden dann wichtig.
Es gibt Menschen, die sind mir erst egal, und werden dann überflüssig.

Es gibt Menschen, die man liebt.
Es gibt Menschen, die man hasst.

22/03: Busfahrt

Wenn ich eine Busfahrt mache, dann lese ich. Immer. Auch wenn es nur zwei Stationen sind, lese ich beim Warten auf den Bus, und während der Fahrt.
Während nun aber mein Blick auf mein Buch (respektive mein Kindle) gerichtet ist, hören meine Ohren überall hin.

Heute führte mein Weg mich in meine alte Heimat, die etwa eineinhalb Stunden von meiner Wohnung entfernt ist (mit dem Bus). Meine Augen und mein Verstand bewegten sich im Weltall (Foundation Trilogie), und nebenbei hörte ich die Gespräche der anderen. Nicht aktiv, aber im Gegensatz zu den Augen und dem Mund, kann man die Ohren nicht schließen. Das liegt übrigens daran, das man früher nicht in Häusern lebte, und Nachts irgendwie auf Angriffe von außen reagieren musste. Genug davon, es geht um die Fahrt.

Während der Fahrt also hörte ich die Gespräche. Erst führte mich das eine Gespräch in die Richtung Spiele, dann verließen die Sprecher den Bus, und ein anderes Gespräch führte mich zu zwischenmenschlichen Problemen. Nachdem diese den Bus verlassen hatten, führte ein weiteres Gespräch zu Smartphonen. Im Anschluss daran ging es wieder um Beziehungen, und dann um Veranstaltungen.
Doch dem nicht genug. Während ich umsteige, und dabei weiter lese, gab es wieder ein anders Gespräch.
Im zweiten Bus lief dann noch ein Gespräch ab, das in Lästern endete.

Das ist kein Lästern über die anderen Mitfahrer im öffentlichen Nahverkehr, es ist vielmehr eine Rundreise über Gespräche. Während der Bus mich die geplante Route durch Hamburg treibt, führen mich die Gespräche quer durch die Stadt. Diese Reise ist ungeplant, und die Haltestellen sind unbekannt. Diese Reise ist faszinierend, wenn auch unbeabsichtigt. Man erhält einsichten in das Leben anderer, die man sich sonst nicht vorstellen kann. Geschichten, die am eigenen Leben vorübergehen, und dennoch nur einge Meter entfernt sein können.
Und man sieht eine Menge Menschen, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt.

20/03: Erzählarten in Büchern

Im Gegensatz zu der üblichen Auffassung (soweit ich weiß), gibt es drei Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen.
Diese Varianten sucht man sich daran aus, was man bewirken will.

1. Aus der dritten Person
Ein Erzähler beschreibt, was andere tun, erleben und denken. Beispiel:
Der junge Mann ging zum Tresen, und bestellte sich ein Bier bei der netten Bedienung.

2. Aus der ersten Person
Der Erzähler ist aktiv, und beschreibt, was er tut, erlebt und denkt, Beispiel:
Ich ging an den Tresen, und bestellte mir bei der netten Bedienung ein Bier.

3. Als Vortrag
Der Erzähler beschreibt dir, was getan, erlebt und gedacht wird. Beispiel:
Weil sie durst haben, gehen sie an den Tresen, und bestellen sich bei der netten Bedienung ein Bier.

Die dritte Person bietet gegenüber den anderen Varianten die Möglichkeit, den Darsteller zu wechseln. Dabei wird es niemanden stören, wenn der Autor erst die Gedanken eines Mannes wiedergibt, und auf der nächsten Seite zu einer Frau wechselt, die anderer Ansicht ist.
In der ersten Person kann der Autor nur durch mutmaßungen die Gedanken anderer Mitteilen, oder durch Dialoge. Aber die Ich-Person ist dabei immer dieselbe.
Der Vortrag hingegen stellt kaum direkt dar, was der vortragende Denkt, sondern das, was er vermitteln möchte. Er spricht zu dem Lesen, statt über sich, oder über andere. Theoretisch ist es auch möglich, den Vortragenden zu wechseln, was eher der dritten Person vorbehalten ist.

Vorträge eignen sich eher dazu, wissenschaftliche Dinge zu erörtern, oder verhalten zu beschreiben. Das letztere gilt ebenfalls für die dritte Person, soweit es um die Erklärung von Verhalten geht. In der ersten Person ist dieses nicht ohne weiteres möglich.

Das schlimmste, was einem Autor passieren kann, ist der Wechsel innerhalb einer Geschichte. Es fängt beispielsweise als Ich-Erzählung an, doch dann merkt der/die Autor/in, das es doch besser die dritte Person zu nutzen, und muss alles bisher neu schreiben. Abändern hilft nichts, das nervt nur.
Und es soll ja Spass bringen, das Buch zu schreiben.
P.S. In einem Blog sollte man niemals die dritte Person verwenden.

14/01: Wenn man gerade was tolles vorhat...

Kommt von irgendwoher irgendwas das einen davon abhält. Immer.

Vor einigen Tagen als ich total Motiviert nach Hause kam, und richtig loslegen wollte mit meinen eigenen Projekten, klingelte mein Telefon. Ich hatte vor in meinem Superprojekt eine statistische Auswertung einzubauen, die mich wirklich voran bringt. Am Telefon war ein Kollege, mit dem ich ein anderes Projekt am laufen hatte, und er hat mich 2 volle Stunden mit Aufgaben zugetextet. Danach ahtte ich keine Lust mehr auf irgendwas.

An anderen Tagen sitz ich auf Arbeit und will ein Projekt weiter machen, das die Firma voran bringt, und dauerhaft Geld bringt. Statt dessen ruft ein anderer Kunde an, und hat eine Erweiterung für ein altes, abbruchreifes Projekt. Dann kommt man natürlich zu nix.

Irgendwie beschleicht mich in solchen Situationen immer wieder die Gewissheit, das manche Leute einen Sensor haben, oder anders eine Nachricht enthalten, mit der Meldung: "Achtung! Kruse hat richtig Bock, haltet den mal auf." Deshalb wird auch nie etwas besser, weil niemand mit Begeisterung arbeitet.

18/09: Proxy-Menschen

Manche Menschen die man (oder frau) trift, sind sozusagen ein Proxy. Auch wenn diese für andere Menschen wichtig sind, und das Leben bereichern, sind sie für andere nur Proxies.

Zur Erklärung: Ein Proxy ist ein vermittler zwischen zwei Rechnern, wenn diese nicht direkt miteinander sprechen können, oder sich nicht direkt kennen. Sie leiten die Anfragen, und die Antworten, direkt weiter.

Im menschlichen Umfeld bedeutet das, das diese Menschen einem zwar sympathisch sind, aber eigentlich nichts an sich haben, was interessant ist. Trotzdem hat man das Gefühl, das man weiter mit ihnen Kontakt haben sollte. Das geht dann bis zu dem Punkt, wo sie dir jemanden vorstellen, der dann wirklich dein Interesse weckt.

Bei mir ist das meistens so, das ich durch diese Proxy-Menschen eine Frau kennen lerne, die mir was bedeuten wird. Oder ich irgendwie näher komme.
Mir fallen gerade 5 Beispiele ein, Kollegen oder Damen, durch die ich dann jemand anders kennen gelernt habe. Deren Namen kenne ich sogar noch, aber den von den Proxies habe ich vergessen.

So langsam erkenne ich diese Proxy-Menschen auch, obwohl ich nicht weiß, was die anderen an ihnen finden.

So, nach 20 Jahren dieser Weisheit, habe ich es endlich mal niedergeschrieben, weil heute wieder so was passiert ist (also, das ich den Menschen kennenlernte, für den der Proxy da war.)

06/06: Eine Taktik beim Schreiben

Wenn ich geplant an eine Geschichte herangehe, habe ich eine Idee, was ich ausdrücken möchte. Dies ist selten, aber es passiert. Wenn in nun junge Leute dazu bringen möchte, das sie sich mit etwas Auseinandersetzen und hoffentlich etwas Unternehmen wollen, dann habe ich das Konzept, und mache mir über den Protagonisten Gedanken.

Wenn die Geschichte also Jugendliche im Alter von 16 - 20 aktivieren soll, wäre es nicht Klug, wenn der Hauptdarsteller älter als 50 ist. Selbst wenn dieser sich an seine Jugend erinnert, ist es ein alter Mensch, der die Geschichte darstellt, und das stößt beim Ziel auf widerstand, denn welcher Jugendliche hört auf ältere Menschen.

Wenn ein Kind die Geschichte erzählt, wird das ebenso nicht die gewünschte Zielgruppe ansprechen. Denn wer würde mit 16 Jahren auf seinen 8 Jahre alten Bruder hören, oder einem ebenso altes Kind auf dem Spielplatz?

Also bleibt logischerweise nur noch eine Kategorie, welche die Geschichte transportieren kann. Jemand aus der genannten Zielgruppe muss als primärer Darsteller herhalten. Geschlecht unerheblich, solange das Geschlecht nicht auch irgendwie beteiligt ist.

Andererseits war das auch vorher schon so Klar gewesen, das ich das hier eigentlich garnicht aufschreiben brauchte. Allerdings sind die meisten wichtigen Zitate so gestrickt, das sie das offensichtliche in Worte packen.